Voller Genuss und Artenschutz erfolgreich vereint
Störzucht: Voller Genuss und Artenschutz erfolgreich vereint
Der Nachschub an frischem Kaviar wird heutzutage überwiegend durch die Zucht von Stören gewährleistet. Schließlich handelt es sich beim Kaviar um Rogen, die dem Fisch entnommen werden. Der Stör selbst ist eigentlich im Kaspischen, Schwarzen und Asowschen Meer zu Hause. Dort werden die Fische entweder wild gefangen oder aber gezüchtet. Die Zucht der Störe schützt unter anderem davor, dass bestimmte Störarten in der freien Natur zu stark abgefischt werden. Die Störzucht leistet damit auch einen aktiven Beitrag zum Artenschutz. Gleichzeitig wächst der Fisch durch die gleichmäßigen Umweltbedingungen viel schneller und kann so zügiger die Fischeier produzieren. Generell muss der Stör bei der Entnahme des Kaviars getötet werden. Zwar gibt es schon Methoden, die ein Weiterleben ermöglichen, diese sind aber z.B. in Deutschland aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt. Viele Züchter arbeiten aber daran, Methoden zu entwickeln, die das Weiterleben der Störe erlaubt, die Zuchtkosten verringert und parallel dazu den Tierschutzbestimmungen genüge tut.
Nicht nur der Rogen, sondern auch der Stör selbst gilt als echte Delikatesse. Schließlich handelt es sich beim Stör um einen sogenannten Knochenfisch, dessen Fleisch nahezu ohne Gräten ist. Darüber hinaus ist dieser Fisch fettarm und daher auch sehr gesund. Gegrillt, geräuchert, gebacken oder gekocht landet er so auf dem Teller zahlreicher Restaurantgäste. Allerdings gilt auch hier, dass der Stör nicht unbedingt der günstigste Fisch ist. Generell muss man für den Privatgebrauch für 100 g zwischen drei und elf Euro einkalkulieren. Der Preis ist vor allem von der jeweiligen Störart abhängig.
Zwar wird in Deutschland erst seit rund 30 Jahren intensive Störzucht betrieben, die Fortschritte sind in diesem Bereich bereits sehr groß. So gibt es im ganzen Bundesgebiet Anlagen, die sich auf die Zucht des Störs spezialisiert haben. Wer Störe züchtet, weiß, dass dies nicht gerade einfach ist. Der Fisch ist nämlich ein sehr empfindliches Wesen, welches nur optimal gedeiht, wenn der Züchter die entsprechenden Vorraussetzungen schafft. Gleichfalls muss der Züchter viel Geduld aufbringen. Störe lassen sich nämlich mit der Rogenproduktion viel Zeit. Der Beluga Stör muss zunächst 16 bis 20 Jahre gedeihen, bevor er geschlechtsreif wird. Bei anderen Störarten geht das zwar schneller, aber dennoch muss der Züchter mindestens fünf Jahre warten.
Große Zuchtanlagen verfügen über ein sogenanntes geschlossenes Warmwasser-Kreislaufsystem. Dadurch ist das Wasser immer in Bewegung und simuliert die natürliche Umgebung des Störs. Gleichzeitig mögen es die Fische schön warm und wachsen nur, wenn die Temperatur des Wassers über 14 Grad beträgt. Da die Zuchtanlage das ganze Jahr über die Temperatur konstant hält, bedeutet dies, dass der Stör auch 365 Tage im Jahr wachsen kann. Daher ist der Stör auch schneller geschlechtsreif und kann den köstlichen Kaviar liefern. Darüber hinaus ist bei konsequenter Pflege der Anlage nahezu ausgeschlossen, dass die Tiere krank werden.